Götting
Tranceiver und Endstufen der Firma Götting
Von Mitte der 60ziger Jahre bis Mitte der 70ger Jahre wurden von der Firma Goetting und Griem in Röddensen bei Hannover hervorragende UKW Tranceiver und Endstufen gefertigt. Ich versucht nachfolgend mal darzustellen, was mir über diese Geräte bekannt ist. Mehrere dieser Geräte besitze ich auch selber.
Zur Vorgeschichte
Hans-Heinrich Götting, DL3XW war ursprünglich Landwirt der sich aber die technischen Grundlagen der Hochfrequenztechnik im Selbststudium angeeignet hatte. Er war seit 1940 zuerst Mitglied im DASD und nach dem Krieg und nach Gründung des DARC Mitglied im DARC OV Hannover H 13. Nach Gründung des OV Lehrte H 32 gehörte er diesem bis zu seinem Tod an. Als Autodidakt wird er in kürzester Zeit führend in der damals noch jungen 2 Meter Technik und baut gemeinsam mit Hans Jürgen Griem DJ1SL die unten beschriebenen Tranceiver und Endstufen.
Anfang der 60ger Jahre baute die EAM eine 110 KV Trasse über die Felder von OM Götting. Damals ergab sich die Möglichkeit, auf einem von der EAM gesponserten Hochspannungsmast ein Shack mit Antennen in 20 Meter Höhe aufzubauen. Rund um das auf einem Drehgestell eines ehemaligen Flackgeschützes drehbare Shack waren 24 13 Element Eigenbau Langyagis mit einer Länge von jeweils 6,3 m angebracht. Die Quertraverse und damit auch die Antennen ließen sich auch in der Elevation drehen. Mit dieser Antenne gelang die erste EME Verbindung KL7 (Alaska) DL.
Das Bild zeigt die durch einen Orkan zerstörte Antenne.
2 Meter Tranceiver
2G70
In den 60ger Jahren kam der erste Tranceiver dieser Reihe, der 2G70 auf den Markt. Er war einer der ersten 2 Meter Tranceiver, die einen durchstimmbaren Sender hatten und damit das vorher übliche Rufen auf einer Quarzgesteuerten Frequenz nicht mehr nötig machten.
Hier ein Blockschaltbild dieses Tranceivers.
Außerdem hier noch eine Beschreibung dieses Tranceivers von Hans Jürgen Griem DJ1SL in den UKW Berichten jener Jahre: Artikel 2G 70
2G70: Vorderansicht
Zu dem Bild muß angemerkt werden, daß der Regler „TX“ links neben dem VFO Abstimmknopf nicht serienmäßig ist, sondern aus einer Modifikation stammt.
2G70B
Der Nachfolger des 2G70 war der 2G70B. Er kam 1968 oder 1969 auf den Markt. Bei diesem Gerät war der Empfänger bereits voll Transistorisiert. In der Sende Vor- und Endstufe kam hier je eine QQE 03/12 zum Einsatz. Es wurde eine Ausgangsleistung von 30 W pep erreicht. Hier noch ein Blockschaltbild dieses Tranceivers.
Die Bilder wurden freundlicherweise von Martin DL1FMB zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!
2G70B: Vorderansicht.
2G70B: Ansicht von Oben
2G70B: Ansicht von Unten
2G70B: Detailansicht der Endstufe
HG70C
Der Nachfolger des 2G70B war folgerichtig der HG70C. Er ist schon weitestgehend transistorisiert besitzt aber in der Sendervorstufe eine QQE 03-12 und in der Endstufe eine QQE 06-40. Hier ein Blockschaltbild dieses Tranceivers.
HG70C: Vorderansicht
HG70D
Der HG70D war der letzte von Götting gefertigte 2 Meter Tranceiver. Dieses Gerät ist vollständig transistorisiert. Äußerlich gleicht er sonst dem HG70C. In der Endstufe kamen entweder ein 2N6200 oder ein BLY 94 zum Einsatz. Hiermit brachte der Tranceiver eine Ausgangsleistung von 40 Watt.
Hier ein Blockschaltbild des Senders und des Empfängers.
HG70D: Vorderansicht
HG70D in Kombination mit der HG51B (siehe unten) –> Die „Götting Line“
Hier noch ein Artikel von Eugen Koch, DL1HM aus der CQ-DL der mir dankenswerterweise von Hans-Heinrich Götting, DL3XW zur Verfügung gestellt wurde. HG70D
Neben diesen Stationstranceivern, die aber sowohl mit 220V AC als auch mit 12 V DC betrieben werden konnten, hat Götting auch eine „abgespeckte“ Version als Mobiltranceiver gebaut.
HG72A
Der HG72A war von Götting als Mobil- und Portabeltranceiver konzipiert. Er überstrich wie die großem Brüder das gesamte 2 Meter Band. Er konnte sowohl an einer Autobatterie betrieben werden als auch im Portabelbetrieb mit 9 Babyzellen. An 12 Volt machte er eine FM Ausgangsleistung von 15 Watt, mit Babyzellen betrieben 1,5 Watt output.
HG72B
Der Nachfolger des HG72A war -richtig geraten- der HG72B. Er war volltransistorisiert mit dem BLY 88A in der Endstufe. Er konnte nur noch mit 12 Volt betrieben werden und machte 14 Watt output.
Von diesen beiden Tranceivern liegen mir leider keine Bilder vor.
70 cm Tranceiver
HG74A
Der HG74A war meines Wissens der einzige 70 cm Tranceiver, der von Götting gebaut wurde. Er überstreicht das gesamte 70 cm Band in 2 MHz Abschnitten. Das Gerät ist volltransistorisiert und wurde nur in einer geringen Stückzahl gebaut.
Da ich dieses Gerät nicht selber besitze wurden die hier präsentierten Bilder vom Besitzer Martin, DL1FMB zur Verfügung gestellt. Vielen Dank an dieser Stelle.
HG74A: Vorderansicht
HG74A: Oberseite
HG74A: Unterseite
2 Meter Endstufen
2G51A
Die erste 2 Meter PA brachte das Signal der Tranceiver auf 250 Watt Ausgangsleistung. Als PA Röhre kam hier eine 4X150 von Eimac zum Einsatz.
2G51A: Vorderansicht
HG51B
Die zweite Generation der 2 Meter PA´s lieferte die für die damalige Zeit schon erstaunliche Leistung von 450 Watt pep. Als Röhre kam hier eine 8874 (Eimac 3CX400 A7) zum Einsatz.
Beschrieben wurde diese PA in der CQ-DL Heft 1-1973. Hat das noch jemand und kann mir eine Kopie machen. Ich bin leider erst im September 1973 in den DARC eingetreten.
2G51B: Ansicht Vorderseite
2G51B: Ansicht des Anodenkreises
Zubehör
HG84A
Digitale Frequenzanzeige für den HG70C.
HG27
Netzteil, um den HG72 B als Heimstation verwenden zu können.
2G80A
Wattmeter für das 2 Meter Band. Meßbereiche 0-30 und 0-300 Watt.
2G80A: Vorderansicht
Hans Jürgen Griem DJ1SL ist seit dem 11.03.1988 silent key. Hans Heinrich Götting ist seit dem 14. 03. 2011 silent key.
Eie Seite, die sich auch mit Götting Tranceivern befaßt ist die von VE6AQO